Mit dem Verlust von Giorgio Armani am 4. September 2025 verliert die Welt einen der bedeutendsten Modedesigner des 20. und 21. Jahrhunderts. Armani war nicht nur Visionär, sondern auch ein Leuchtturm für heute mehr und mehr in Vergessenheit zu geratende Eigenschaften wie Menschlichkeit, Anstand und Disziplin.
Sein Stil prägte Generationen, seine Vision veränderte die Branche, sein Name wurde zum Synonym für zeitlose Eleganz und für uns bei APROPOS war er darüber hinaus der längste und verlässlichste Brandpartner seit Gründung in 1984.
Geboren 1934 in Piacenza, wollte Giorgio Armani ursprünglich Medizin studieren, doch seine Leidenschaft für Ästhetik führte ihn bald zu Rinascente, wo er als Schaufensterdekorateur erste Erfahrungen mit der Modebranche sammelte. Nach anschließender Tätigkeit im Designteam von Cerruti, gründete er schließlich gemeinsam mit seinem Lebens- und Geschäftspartner Sergio Galeotti 1975 die heutige Firma Giorgio Armani S.p.A. - eines der wichtigsten weltweiten Modeimperien.
Armanis Gedanke war, Mode zu entwerfen, die Menschen schöner machen sollte, ohne sie jedoch zu verkleiden. In einem Gespräch mit Mastermind erklärte er sein schöpferisches Wirken als den „the Armani way“, bei dem er stets den Menschen in den Mittelpunkt stellte und nicht das Designerlabel.
Giorgio Armani
Und trotz all seines Erfolgs blieb er sich dennoch treu und lebte einen achtsamen Lebensstil: Morgensport, gesunde Ernährung, Fokus auf das Wesentliche. „Mens sana in corpore sano - ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ - war sein Leitprinzip. Auch in seinem Wirken als Designer spiegelte sich dieser Ansatz weiter. „80 Prozent von dem, was ich tue, ist Disziplin. Der Rest ist Kreativität“, sagte Armani einst in einem Interview mit Silvia Ihring für das ICON Magazin. Diese einzigartige Haltung zog sich wie ein roter Faden durch sein Lebenswerk. Er war nie Getriebener von Modetrends - er war ein Architekt von Stil, Klarheit und Konsequenz.
Armani kleidete nicht nur unzählige Prominente wie Richard Gere, Cate Blanchett, Leonardo DiCaprio oder Laura Dern – er kleidete vor allem die Gesellschaft. So veränderten die von ihm entworfenen Looks für American Gigolo die Wahrnehmung von Männlichkeit ebenso wie seine Entwürfe für Frauen. Maskulinität und Femininität begannen sich neu zu definieren.
Während sich im Laufe der Jahrzehnte die Modeindustrie mehr und mehr weiterentwickelte und sich machtvolle Unternehmensgruppen mit den größten Modehäusern der Welt unter einem Dach vereinten, war Giorgio Armani bis heute der letzte große Unabhängige seiner Branche. Sein Unternehmen gehörte keinem Modekonglomerat an und er selbst blieb sein eigener Herr – kreativ wie unternehmerisch. Bewundernswert.
In tiefer Anteilnahme und mit großer Dankbarkeit verabschiedet sich APROPOS von einem Designer und Menschen, der mit seinem Werk und seinem Wesen Maßstäbe setzte.
Klaus Ritzenhöfer, Daniel Riedo und Henning Korb
sowie das gesamte APROPOS Team
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With the passing of Giorgio Armani on September 4, 2025, the world loses one of the most influential fashion designers of the 20th and 21st centuries. Armani was not only a visionary, but also a beacon for qualities increasingly forgotten today - such as humanity, decency, and discipline.
His style shaped generations, his vision transformed the industry, and his name became synonymous with timeless elegance. For us at APROPOS, he was also the longest-standing and most reliable brand partner since our founding in 1984.
Born in 1934 in Piacenza, Giorgio Armani originally intended to study medicine, but his passion for aesthetics soon led him to Rinascente, where he gained his first experience in the fashion world as a window dresser. After working on the design team at Cerruti, he went on to found what is now Giorgio Armani S.p.A. in 1975 together with his life and business partner Sergio Galeotti - today one of the most important global fashion empires.
Armani’s idea was to create fashion that made people more beautiful without disguising them. In a conversation with Mastermind, he described his creative process as “the Armani way,” in which the focus was always on the individual, not the designer label.
Giorgio Armani | Interview with Mastermind
Despite all his success, he remained true to himself and lived a mindful lifestyle: morning exercise, healthy eating, and a focus on essentials. “Mens sana in corpore sano – a healthy mind in a healthy body” – was his guiding principle. This approach was also reflected in his work as a designer. “Eighty percent of what I do is discipline. The rest is creativity,” Armani once said in an interview with Silvia Ihring for ICON Magazine. This unique attitude ran like a red thread through his life's work. He was never driven by fleeting fashion trends - he was an architect of style, clarity, and consistency.
Armani didn’t just dress countless celebrities like Richard Gere, Cate Blanchett, Leonardo DiCaprio, or Laura Dern - he dressed society itself. The looks he created for American Gigolo reshaped perceptions of masculinity, just as his designs for women redefined femininity. Masculinity and femininity began to take on new meaning.
While the fashion industry evolved over the decades and powerful corporate groups began uniting the world’s largest fashion houses under one roof, Giorgio Armani remained the last great independent in his field. His company belonged to no fashion conglomerate, and he remained his own master - both creatively and entrepreneurially. Admirable.
With deep sympathy and immense gratitude, APROPOS bids farewell to a designer and human being who set standards with both his work and his character.
Klaus Ritzenhöfer, Daniel and Henning Korb
as well as the APROPOS Team